Corona: Lass uns mal revolutionär sein!

Für mich fühlt es sich so an: Gerade treiben wir so dahin im Nebel der Corona-Krise. Ausgang noch ungewiss.

Es gibt Meinungen und Theorien soweit das Auge reicht. 

Eine Million Erklärungsversuche. 

Eine Million mögliche Ausgänge. 

So viele offene Fragen.

Wir versuchen zu verstehen, was da gerade passiert. 

Zwangsimpfung?

Zusammenbruch des Finanzsystems? 

Eine neue totalitäre Weltordnung?

Nichts von alledem?

Und überall werden uns Angebote gemacht: Auf die eine Theorie folgt schon die nächste. Während der eine diese seine Wahrheit verkündet, gibt es an der nächsten Ecke schon wieder eine ganz andere. Hitzige Diskussionen. Während sich der eine vorsichtig aus dem Fenster lehnt, verkündet der nächste die ultimative Wahrheit. Während der eine auf die konventionellen Medien schwört, ist sich der nächste sicher, dass man diesen schon lange nicht mehr trauen kann.

Was ist wahr?

Wem kann ich vertrauen?

So oder so: Wir haben gelernt, uns eine Meinung zu bilden. Eine Meinung, die wiederum auf anderen Meinungen basiert, scheinbar verifizierte Fakten.  Das ist dann die Wahrheit und die wird auch nach außen verteidigt.  Und dann folgt die Reaktion. Vielleicht aus Angst. Vielleicht aus Wut. „Man muss doch jetzt etwas tun!“ – und für manch‘ einen wird dieser reaktive Moment zur nächsten Qual, ebenso wie die Frage nach der Sinnhaftigkeit in diesem Moment der Menschheitsgeschichte. 

Geht es um Widerstand? Geht es um zivilen Ungehorsam?
Was kann ich als Individuum eigentlich bewegen? 

Ich habe mich schon vor der Corona-Krise angesichts der Ereignisse und Entwicklungen auf unserem Planeten immer mal wieder sehr ohnmächtig gefühlt. Und je mehr ich mich über die Irrungen und Wirrungen des Systems informiert habe, je mehr mir bewusst wurde, wie sehr einige wenige die Geschicke des Weltgeschehens in ihren Händen halten, desto kleiner habe ich mich gefühlt. 

Ich habe mich dann in der Entwicklungshilfe engagiert, auf der Straße demonstriert, Müll gesammelt, Geld für den Regenwald gespendet – immer mit der Hoffnung, dass mein kleiner Beitrag an irgendeiner Stelle einen Unterschied machen kann. 

Doch all dies war meist eine Reaktion, ein Reagieren auf die äußeren Umstände, auf das Gefühl der Angst, auf das Gefühl der Ohnmacht. Irgendetwas muss man doch tun …. 

Wie viele andere auch habe ich in den vergangenen Wochen immer wieder Angst, Überforderung, Enge, Ratlosigkeit gefühlt. Dabei ging es sowohl um die gesellschaftliche Gesamtsituation als auch meine persönliche Existenz. Mein berufliches Wirken, meine Gesundheit, meine Beziehung. Alles steht auf einmal auf dem Prüfstand. Dabei habe ich vor allem eins gelernt: Es geht um Mitgefühl! 

Und zwar sowohl um das Mitgefühl mit mir selbst und auch um das Mitgefühl mit meinen Mitmenschen. Kann ich liebevoll auf mich und andere schauen, wenn sich die Angst zeigt? Die Wut? Die Ratlosigkeit? Kann ich mein Herz noch ein Stückchen weiter aufmachen, auch wenn es sich so anfühlt als würde es immer enger werden wollen? Kann ich annehmen, dass ich gerade nicht weiß, wohin die Reise geht und mich dann mit meinem Traum meines Lebens, einer schönen neuen Welt verbinden? Und aus dieser Verbindung heraus agieren. Kann ich aufhören, mich selbst und andere für ihre Gefühle und ihre Meinungen zu verurteilen?

Jeder und jede von uns sieht sich anderen Herausforderungen gegenüber, fühlt anders, stellt sich andere Fragen und findet für sich andere Wahrheiten. Die einen glauben an den Virus, die anderen nicht. Die einen glauben, dass der Spuk bald vorbei ist, die anderen träumen von der ganz neuen Weltordnung. Die einen fürchten um ihre Existenz, während die anderen eh schon seit Jahren mit dem Zusammenbruch des Finanzsystems rechnen. 

Ich finde es wäre äußerst mutig, wenn wir gerade jetzt mal aufhören über andere zu urteilen. Statt andere zu bewerten könnten wir einfach fragen und zuhören: „Erzähl mal, wie geht es dir denn gerade?“

Wir könnten anfangen, selbst zu recherchieren und uns ergebnisoffen zu informieren. Und dann wird der Moment kommen, wo wir ganz von alleine für uns wissen, was zu tun ist. Oder ob etwas zu tun ist.

„Everybody is sharing their individual truth. They share what they believe is true. We don’t have to believe any of it, but we can listen. That is the most important part: Listen and then make your own decisions.“

Don Miguel Ruiz – Toltekischer Schamane und Bestsellerautor

Und wir könnten üben, ganz bei uns bleiben, bei dem was wir fühlen, bei dem was uns unser Herz zuflüstert.

In was für einer Welt möchte ich leben?

Die meisten von uns haben jedoch verlernt, auf unser Herz zu hören. Es ist manchmal leichter den Fakten im Außen zu glauben oder nicht zu glauben, zu diskutieren und eruieren statt sich selbst Fragen zu stellen:

In was für einer Welt möchte ich denn überhaupt leben? 

Welche Werte liegen mir am Herzen? 

Wie erträume ich mir das Zusammenleben der Menschen auf dem Planet Erde?

„Der Traum des Planeten ist der kollektive Traum von Milliarden kleinerer, persönlicher Träume, die zusammen den Traum einer Familie, den Traum einer Gemeinde, den Traum einer Stadt, den Traum eines Landes und schließlich der gesamten Menschheit kreieren.“ 

Don Miguel Ruiz

Der nächste Schritt in Richtung Liebe

Oder wie Charles Eisenstein es treffend in seinem Artikel „Die Krönung“ beschreibt: 

„Was kann uns als Einzelne und als Gesellschaft leiten, die wir durch diesen Garten sich verzweigender Wege gehen? An jeder Wegkreuzung können wir uns bewusst machen, wovon wir uns leiten lassen: Angst oder Liebe? Selbstschutz oder Großherzigkeit? Sollen wir in Angst leben und eine darauf basierende Gesellschaft errichten? Sollen wir leben, um unsere abgetrennten Egos zu wahren? Sollen wir die Krise als Waffe gegen unsere politischen Feinde nutzen? Dies sind keine alles-oder-nichts-Fragen, nur Angst oder nur Liebe. Sondern ein nächster Schritt in Richtung Liebe liegt vor uns. Er fühlt sich wagemutig an, aber nicht leichtsinnig. Er umspannt die Wertschätzung des Lebens und zugleich die Anerkennung des Todes. Er kommt aus dem Vertrauen darauf, dass mit jedem neuen Schritt der nächste sichtbar wird.“

Charles Eisenstein

Was sind deine Gedanken dazu? Ich würde sie gerne hören!

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