Mondkrone

Die Zeit ihrer natürlichen Macht beginnt für eine Frau mit dem Beginn ihrer Mondzeit. Ihre Macht wird geweckt durch ihr Blut.

Und Monat für Monat wird sie aufgefordert sein, sich dem Wechsel des Lebens hinzugeben.

Viele Geschichten ranken sich um die wilden, haltlosen Kräfte, die pubertierende Mädchen ausstrahlen. Ihre ganze Magie, ihre Sinnlichkeit und Leidenschaft entwickelt sich in dieser Zeit.

Aber auch die zerreißende Gegensätzlichkeit des Lebens, die Pole zwischen Ekstase und Untergang, zwischen dem eigenen Licht und der tiefen Dunkelheit ihres Wesens, kommt jetzt zu Tage.
Und noch viel mehr: Ihre Macht als Frau.

Initiation in die weiblichen Mysterien

Ja, ursprünglich ist der Beginn der Menstruation die Initiation in die weiblichen Mysterien. Doch wie wird in den meisten Kulturen mit den heranwachsenden Frauen umgegangen?

Kurz mal sachlich geklärt, was da los ist im Körper, Packung Tampons und Ibuprofen rüber geschoben und fertig. Und das ist noch die milde Variante. In vielen Kulturen gilt die blutende Frau als unrein, ist Tabu, darf nicht angefasst oder gesehen werden, wird weggesperrt, damit Männer nicht von ihrem wilden Blick in ihren Bann gezogen werden. Es gibt die haarsträubendsten ethnologischen Beispiele dafür.

Doch darauf will ich nicht hinaus.

Die Essenz ist diese: 
Ein erblühendes Mädchen, das nicht willkommen geheißen wird auf ihrem Weg in die Weiblichkeit, erfährt eine tiefe Ur-Wunde – der Verlust ihres natürlichsten Zugangs zu sich selbst. Zu ihrer Macht, die in einer reinen, gelebten Weiblichkeit verwurzelt liegt. 

Jedes Mädchen sollte mit dem Beginn ihrer Mondzeit eine Krone bekommen zum Zeichen, dass sie nun ihren Weg als Königin antreten darf. Stattdessen bekommen sie eine verstörende Packung aus Scham und Schuld zugeschoben und werden dazu verdammt, ihre ureigene Magie zu vertuschen, ihre Weiblichkeit dienstbar zu machen und so zu funktionieren, das patriarchale Strukturen fortbestehen können. 

Aber die Macht der Weiblichkeit kann nicht domestiziert werden. Ihre Magie besteht darin, sich für Jahrtausende zurückziehen zu können, sich zu wandeln, sich immer wieder neue Wege zu suchen, um den Schoß der Frau an ihre eigene Natur zu erinnern. 

Ein tiefes, großes Erinnern bebt durch den heiligen Schoßraum der Frauen unserer Zeit.

Denn wir werden gebraucht.

Über Kerstin

Fotocredit Jan Gemkow 

Ich bin Kerstin (41 Jahre), Leaderin, Mentorin, systemischer Coach und transformative Wegbegleiterin im ersten Frauenkreis in Kiel/Norddeutschland, dem Gefährtinnenkreis. Im Leben davor war ich PR-Beraterin und Texterin – bis es einfach aus mir heraus geschrien hat „wann wirst du endlich deinen Weg antreten und aufhören, dein Licht unter einen Scheffel zu stellen…“

Viel innere Arbeit und Suche auf meinem Herzensweg seit meinem 17. Lebensjahr waren notwendig, um mich bis vor die Tore der Selbstermächtigung zu bewegen.

Mehr über Kerstin, ihren Gefährtinnenkreis und ihre Vision erfährst Du hier.

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