Ich träumte

Ich hatte letzte Nacht einen Traum

Da träumte ich,

dass ich alles bin,

all das, was mir gefällt.

Dass ich alles kann.

 

Ich war gigagalaktisch groß und weit,

Urweib Lillit in Vollendung,

ich war mutig

und zu allem bereit

ich war die schönste Frau des Universums

unbändig, wild und Frei

ich stand auf Klippen,

stürtzte mich runter mit einem lauten Schrei

und dann öffnete ich meine Flügel

und flog hoch hinaus

Ich fürchtete mich nicht

Ich flog geradeaus

Gen Licht

 

Ich schimmerte in allen Farben,

kunterbunt

ich baute riesige Kathedralen,

Mit allem verbunden,

egal waren Raum und Stund.

Was ist schon Zeit?

 

Und ich schwamm im Meer mit den Tümmlern,

ich surfte auf meterhohen Wellen

hüpfte über die Baumwipfel

und tauchte zu fluoriszierenden Korallenriffen

mit den mysteriösen Riesen der tiefen See

 

Ich sang vor Millionen

Und öffnete ihre Herzen

Meine Stimme befreite sie von jeglichen Schmerzen

In meinem Herzen war Platz für sie alle

Ein riesiger offener Raum

Eine mit Liebe gefüllte Halle

Ich verschlang mich in Körpern

Und sie in mir

Wir begneten uns immer neu

Im Jetzt und Hier.

 

Ich war die Rani eines Maharadscha

Eine wilde Amazone zu Pferd

Eine Hohe Priesterin

Eine schamanische Heilerin in den Bergen Perus

 

Ich konnte die Sprache der Vögel verstehen

Die Sprache der Tiere sprechen

Ich tanzte auf einem Regenbogen

Eine Waldelfe

Eine Schneekönigin,

die Heldin vom ganzen Land,

stark wie Pippi

hob ich mein weißes Rossmit einer Hand

Im Kreise der Kinder

Die Mutter aller

 

Ich hatte letzte Nacht einen Traum,

da träumte ich,

dass ich alles bin,

all das,

was mir gefällt.

Dass ich alles kann

Am Morgen erwachte ich

Und dann

 

Dann stellte ich alles in Frage:

 

Ich?

So?

Kann das wirklich sein?

Wie kann ich so träumen?

Ich bin doch gar icht groß

Sondern eher klein

Ich bin weniger als die anderen,

eher nicht so toll

Eine Hohe Priesterin?

Ich schäme mich.

Ich glaub nicht,

dass das so sein soll

Und das mit dem Licht,

ich versuchs,

aber, jedoch,

ach, nein, ich schaff das nicht.

 

Da ist immer irgendwas los,

ich wird manchmal so traurig,

meine Angst ist zu groß.

Da kann so viel passieren,

wer weiß, was dann geschieht,

und außerdem will ich nicht, dass mich jemand so sieht

Da sind ja auch noch die anderen,

was sollen die denn denken,

wenn ich fliege und wild reite

damit kann ich doch niemanden beschenken.

Nur nicht zu Außergewöhnlich sein,

nicht zu anders,

nicht zu froh

das Leben ist halt kein Ponyhof,

jammern ist einfacher als tanzen

So oder so:

Ich eine Künstlerin?
Niemals!

Das ist in diesem Leben nicht für mich drin

Das können andere machen

Die bestaune ich dann

Aus dem Schatten heraus

Dann und wann

Tippel ich an seine Rand

Warte auf die mich rettende Hand

Aber ach,

die gibt’s ja nur im Traum.

 

Oder nicht? Oder doch auch hier?

Aber Halt, Stopp, habe ich nicht die Wahl?
Kann ich mich nicht entscheiden zu träumen

Und mit einem Mal

Verwischen die Grenzen der Realität

Und all das, was geht und steht

Kann ich mir erträumen.

Ich muss nur beginnen

Dann werde ich sehn

Dass unsere Wege aus unseren Träumen entstehn.

Dass wir Leben können wie in einem Traum

Alles ist ein offener, weiter Raum.

Und der Traum, ist der beste Beweis dafür, daß wir nicht so fest in unsere Haut eingeschlossen sind, wie es scheint. (Hebbel)

 

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