Mondzeit: Dein Zyklus, Dein Kompass

Zyklus- und Mondzeitforscherin Josianne von Quittenduft teilt ihre Erfahrung über und Liebe zur Zyklen…

Frühling, Sommer, Herbst und Winter – mit den vier Jahreszeiten sind wir bestens vertraut. Wir kennen deren Qualitäten, freuen uns auf die ersten Blumen im Frühling, geniessen ausgiebig die warmen Sommerabende, erfreuen uns an einem Spaziergang durch den raschelnden Herbstwald und könnten doch alle mal wieder einen Schneeengel machen im Winter.

Es gibt viele Zyklen in unserem Leben

Es gibt noch viele andere Zyklen in unserem Leben, z.B. Morgen, Mittag, Abend, Nacht. Es ist immer wieder verblüffend für mich, wie Gefühle, welche ich an einem Abend habe, sich am nächsten Morgen wieder anders anfühlen. Oder wie ich morgens so richtig viel Energie habe für eine Aufgabe, von der ich um später am Tag rein gar nichts mehr wissen will.

Dann der Lebensbogen, der längste Zyklus von allen: Mädchen, Frau/Mutter, Wilde Frau, Weise Frau. Von der Geburt bis zum Tod.

Alle vier Lebensphasen bringen unglaubliche Geschenke mit sich.

Mein Lieblingszyklus ist definitiv dieser: von Neumond zu Neumond – der Menstruationszyklus! Wir sind Spiegelbilder der Natur – und wie schön ist das denn? Wir sind direkt mit Mutter Erde verbunden, durch unseren Zyklus.

Die Menstruationszyklen in unserem Leben

Wir durchlaufen ca. 450 Menstruationszyklen in unserem Leben. Am Stück gerechnet bluten wir ungefähr 6 Jahre lang. Es lohnt sich, genau hinzuschauen und zu spüren, wie wir mit dieser wertvollen Zeit umgehen wollen.

Zyklus-Frühling: zunehmender Mond / Heranreifendes Ei / Mädchen/junge Frau / Morgen / Neubeginn / Geburt

Zyklus-Sommer: Vollmond / Eisprung / Ernährerin / Frau / Mutter / Mittag / Liebe

Zyklus-Herbst: abnehmender Mond / unfruchtbarer Zyklusteil / wilde Frau / Abend

Zyklus-Winter: Neumond / Menstruation/Mondzeit / weise Frau / Nacht / Tod

Was es da zu Entdecken und Erforschen gibt ist unglaublich! Der weibliche Zyklus kann der grösste Kompass in deinem Leben sein! Kennen wir unseren Zyklus genauer, merken wir was für eine starke, positive Kraft darin steckt.

Wir sind zyklische Wesen

Wir sind von Natur aus zyklische Wesen. Direkt mit Grossmutter Mond verbunden. Wir sollen und müssen nicht jeden Tag gleich funktionieren. Wir dürfen uns energetisch fühlen, voller Elan, und wir dürfen uns gleichermassen ausruhen und zurückziehen. Unsere Gefühle sind echt. Vollmond, Neumond. Eisprung, Mens. Wir DÜRFEN uns immer anders fühlen, wir DÜRFEN immer ein bisschen anders sein. Wir sind keine Maschinen. Für unsere lineare Gesellschaft ist es natürlich angenehmer, wenn wir immer wohltemperiert und ausgeglichen sind. Aber „immer gleich“ ist eine Illusion. Immer gleich ist langweilig. Immer gleich ist anstrengend und erschöpft. Immer gleich GIBT. ES. NICHT.

Die Phasen unseres Zyklus

Zyklisch zu leben heisst, zu wissen, an welchem Tag von meinem Zyklus ich heute bin. Es heisst, meine Bedürfnisse so gut zu kennen, dass ich weiss, was mir genau heute gut tut und es dann im Alltag umzusetzen.

Die erste Zyklushälfte ist eine erfrischende Phase, es gelingt es uns einfach, neue Projekte anzufangen, wir haben Elan und Power. Hier kommt uns der Mut und die Neugier unseres inneren Mädchens zu Gute, die neue Kraft des Frühlings, die Frische eines Morgens, die ansteigende Kraft des zunehmenden Mondes.

Die Zeit um den Eisprung empfinden viele von uns als sehr positiv. Alles läuft einen Zacken smoother als sonst, wir sind kommunikativ, offen für Ideen, wir zeigen uns gerne. Gerüche, Farben, Muster – wir sind wagemutig und kreativ – wir werden schwanger mit Kindern, Träumen und Wünschen und könnten uns um die ganze Welt kümmern. Wir spüren den Sommer, die Mittagswärme, die Mutter und den Vollmond in uns.

In der zweiten Zyklushälfte passiert ganz viel in unserem Körper – die Hormone sortieren sich neu, die Gefühle werden anders. DAS IST OK! Unsere Bullshit-Toleranz ist ganz tief – und das ist ein unglaubliches Geschenk! Unsere innere Weisheit wird auf einmal ganz laut und zeigt uns Dinge in unserem Leben, die wir nicht mehr brauchen, die nicht mehr zu uns passen. Das kann sich völlig unbequem anfühlen, vor allem dann, wenn man diese Stimme ignoriert.

Diese Zeit ist die Silbermedaille in unserem Zyklus! Die Einsichten, die Klärungen in dieser Zeit werden dein Leben ganz bestimmt leichter machen. Es ist eine geniale Zeit für Reflektion – was will ich? Und noch kraftvoller: was will ich nicht mehr? Illusionen fallen hier weg. Es ist zudem meine Lieblingszeit um auszumisten – nie geht das besser! Kleiderkasten, facebook-Freunde und Fotos löschen (echt jetzt, wer braucht schon 400 verschwommene Bilder von einer Ringelblume auf dem PC? Reichen die 10 Guten nicht?), Bücher, Beziehungen – wie ein Herbstbaum der elegant seine Blätter lässt kann du diese Zeit des Zyklus zum Loslassen brauchen. Herbst, die Wilde Frau (siehst du? Du musst hier nicht die Brave, Nette, sein. Verletze niemanden, vor allem nicht dich selber, aber ordne dein Leben so, wie du es liebst), der Abend, der abnehmende Mond. Zack, Silbermedaille. Oder?

Und nun kommen wir zum Gold – es liegt in dir, in mir, in uns allen: die Mondzeit. Die Zeit, in der du die Hauptperson bist, in der du absolut freundlich und friedlich zu dir selber bist. Hier bist du die Königin.

Kurz vor und vor allem auch während der Mondzeit ist unsere Intuition geschärft, und unsere Fähigkeit Stimmungen, Gefühle und Energien wahrzunehmen ist erhöht. So entsteht oft das Verlangen nach Rückzug und Ruhe, weil schnell alles ‚zu viel‘ werden kann.

Durch die erhöhte Intuition und Sensibilität merken wir in diesen Tagen besonders gut, was wir brauchen. Nehmen wir uns keine Zeit für uns selber, wird die innere Stimme lauter, der Schmerz stärker. Es tut gut, vor- und während der Mondzeit ein bis zwei Tage auf Radio, TV und Social Media zu verzichten.

Kennst du deinen Zyklus, fällt es dir viel leichter, gute Entscheidungen zu treffen für dein Leben. Wenn du dir Zeit lassen kannst für eine Entscheidung dann mache mal folgendes Experiment:

Denke (mit dem Kopf) über die Entscheidung nach. Mache eine Liste mit positiven und negativen Aspekten der Entscheidung. Dann warte deinen Zyklus-Herbst ab. Hier spürst du (im Bauch!) genau, ob du auf dem richtigen Weg bist mit deiner Entscheidung. Dann ‚blute noch ein bisschen darüber nach‘ – beobachte dich genau während deiner Mondzeit. Den spätestens HIER weisst du so genau, ob du eine für dich gute Entscheidung getroffen hast. Du weisst es in der Gebärmutter, im Herz und in den Eierstöcken. Vertraue deiner inneren Weisheit. Sie ist da.

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Der Schlüssel liegt in uns…

Der Schlüssel, WIE wir unseren Zyklus mehr lieben lernen liegt in jedem von uns selber. Kein Gynäkologe, kein Partner weiss mehr über den Körper und die Gefühle, als wir selber. Das ist perfekt so – denn so können wir auch selber bestimmen, was uns gut tut und wie wir damit umgehen wollen. Die Mens gehört in deine eigenen Hände, nicht in die der Pharmaindustrie. Es gibt keine zwei gleichen Frauen, keine gleiche Lösungen für alle. Es ist ein Herausfinden, Ausprobieren, Anpassen, Ändern, und vor allem: ein sich ernst nehmen und lieb haben.

Kennst du deinen Zyklus? Weisst du, welcher Zyklustag heute ist? Falls du nicht mehr blutest: weisst du, wie der Mond heute steht?

Dein Zyklus gibt deinem Leben eine liebevolle Struktur, und dadurch erlebst du mehr Gelassenheit, mehr Freiräume und vor allem viel mehr Selbstliebe.

Zyklisch zu leben ist möglich, auch in unserer linearen Gesellschaft, auch mit Kindern oder mit einem anspruchsvollen Job.

Monat für Monat erhalten wir die Chance, unser Leben so zu gestalten, dass wir die Freude bis in die Eierstöcke rein fühlen! Und bis in die Zehen runter. Und bis zum Mond. Was für ein Geschenk! Ich wünsche dir viel Freude beim Auspacken und Kennenlernen deines Zyklus!

Quittendurft, Mondzeit, Josianne Hosner Bischofberger, Lotzwil, 25. Mai 2018

Josianne von Quittenduft ist Zyklus-und Mondzeitforscherin und hat

schon Hunderte von Frauen in ihren Onlinekursen und Workshops unterrichtet. Mit ihrem Bildhauermann und den drei Kindern wohnt sie auf dem Land im Kanton Bern, CH, und zieht am liebsten kreuz und quer durch die Wälder. Sie wäre manchmal gerne ein Schmetterling und würde den ganzen Tag über leuchtenden Blumen hin-und her schaukeln. Beim Duft von Quitten schmilzt sie dahin. Mit Leidenschaft, Weisheit und Humor kann sie stundenlang über ihre Lieblingsthemen Mondzeit und das zyklische Leben sprechen. Wäre sie eine Indianerin, würde sie dem Stamm der glücklichen Präriehühner angehören.

Der nächste 6-wöchige Onlinekurs ‚Mondzeit – mein Zyklus, mein Kompass‘ startet am 28. Januar 2019. Sei dabei!

www.quittenduft.ch

www.mondzeit.ch

 

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